Lasst mich kurz überlegen… Essen und Musik – ja, das passt. Aber: Für mich steht dabei ganz klar das Essen im Vordergrund. Die Musik ist eher Nebensache. Und: Sie muss passen. Wie alles. Essen, Getränke, Musik – sollte das nicht Teil einer (möglichst positiven) Gesamterfahrung sein? Beim Essen könnte ich zwar ebenfalls helfen – aber konzentrieren wir uns heute mal auf die Musik, denn hier ist eine wirklich heiße Scheibe im Anflug, die genau für den einen Zweck zusammengestellt wurde: Zum Essen passen.
Hinter der Compilation „Lauschkost“ steckt Ansgar Üffink, besser bekannt als Vargo, der sich seit über zehn Jahren der Lounge Musik verschrieben hat. Mittlerweile ist bereits die vierte Edition von „Lauschkost“ erschienen. Hören wir also, was der Maître uns diesmal auf den Plattentellern kredenzt. Das Menü liest sich mit Max Herre, Parov Stelar oder Moodorama auf jeden Fall sehr vielversprechend. Zwei eigene Tracks von Vargo sind ebenfalls mit dabei.
Zum Einstieg serviert Vargo mit „April“ von Schodt elektronisch-sphäriges hors d’œvre, um direkt ab Track Nummer zwei „Save My World“ von Almo ins soulig-perkussive abzugleiten. Der nächste Song von Laing ist – nun ja – Geschmackssache. Von Zucker im Kaffee hat Erik Silvester schon 1969 gesungen, aber auch nur davon. „Mit Zucker“ wartet dagegen mit relativ expliziten Beschreibungen des jüngsten One-Night-Stands auf, so was braucht nicht jeder beim Essen. Ich zumindest nicht.
Weiter geht es mit wunderbar groovenden Tracks zur Hauptspeise, hörenswert sind auf jeden Fall „Souvenirs of Love“ und „Awake“. Spätestens ab „Love Remix“ von Parov Stelar – mein persönlicher Favorit auf der Scheibe – ist klar: Es wird lockerer. Das Dessert steht schon seit ein paar Minuten auf dem Tisch und langsam, aber sicher stehen die ersten auf, um sich einen Espresso an der Bar zu holen oder sich gleich in Richtung Tanzfläche zu begeben. Die dann folgenden Songs sind, wenngleich auch alle stimmungsvoll und angenehm, wieder ruhiger – und das ist ein bisschen schade, denn darunter leidet die Spannungskurve der Compilation.
Dennoch: CDs wie diese gibt es viel zu selten – also ab in die Küche, ran an den Herd, Kerzen an und „Lauschkost“ aufgelegt.
Lauschkost 4 ist ab dem 11. April 2014 erhältlich. Weitere Informationen unter www.lauschkost.de.